Liebe Freund:innen und Unterstützer:innen von KiKu,
die Menschen in der Ashanti Region trauern und wir mit ihnen: am 7. August 2025 ist die Asantehemaa, die Queenmother der Ashanti, Nana Konadu Yiadom III, im Alter von 98 Jahren gestorben. Die Queen Mother ist eine bedeutende und mächtige Person im traditionellen Königreich der Ashanti. Sie ist vom Rang her nur dem König der Ashanti unterstellt und ist verantwortlich für dessen Auswahl. Sie ist eine Schlüsselfigur, was traditionelle und kulturelle Angelegenheiten im Ashanti Reich betrifft.
Während eines Besuchs von Anna in Ghana im Jahr 2018 konnte sie die Asantehemaa persönlich treffen. Ein solches Treffen und Kennenlernen ist von unbezahlbarem Wert für unsere Arbeit vor Ort, denn die traditionellen Strukturen und die ihnen vorstehenden Personen haben in Ghana enormen Einfluss. Ihre Unterstützung verleiht unserem Kinderhaus nicht nur Glaubwürdigkeit bei den Menschen vor Ort, sondern auch Schutz. Und wir sind sehr stolz darauf, dass wir bei unserer Arbeit für das Kinderhaus auf die entscheidenden Personen im traditionellen Gefüge der Ashanti in und um Kumasi vertrauen können.
Trotz dieser traurigen Nachrichten möchten wir euch auch im Folgenden von den aktuellen Entwicklungen in Ghana und Deutschland rund um unser Kinderhaus und unseren Verein berichten.
Viel Spaß bei der Lektüre wünschen euch
Anna, Stef, Sophia und Neele 💚
Aktuelles aus dem Kinderhaus & Dringender Spendenaufruf
Aktuell ist das Kinderhaus leider wieder überbelegt. Mitte August wurden sieben Jungen im Alter von 8 bis 17 Jahren zu uns ins Kinderhaus gebracht. Alle Jungs stammen aus Burkina Faso und sind Opfer von Kinderhandel: erste Ermittlungen der ghanaischen Polizei haben ergeben, dass sie in illegalen Minen als Arbeitskraft eingesetzt werden sollten. Diese Form der Kindersklaverei ist leider in Ghana keine Seltenheit und kommt vermehrt in der Fischerei sowie im Minenbergbau vor. Die Jungen werden in den kommenden Wochen und Monaten vor Gericht aussagen, um die Hintermänner dieses Kinderhandels zur Verantwortung zu ziehen, und sollen dann schnellstmöglich wieder mit ihren Familien in Burkina Faso vereint werden.
Unser Team vor Ort gibt alles, damit die Jungs sich von den traumatischen Ereignissen erholen können. Allerdings ist die Verständigung schwierig, da in Burkina Faso nicht Englisch, sondern Französisch offizielle Amtssprache ist und die Jungen daher allesamt französisch sprechen. Unsere Mitarbeiter:innen haben sich um einen Übersetzer bemüht, der telefonisch Tag und Nacht zur Verfügung steht.
Die Jungs haben keinerlei Besitz außer das, was sie am Leib getragen haben als sie bei uns ankamen. Unser Wunsch ist es, ihnen schnellstmöglich Ersatz-Kleidung zur Verfügung zu stellen und sie – trotz der Überbelegung und der dadurch erheblich gestiegenen Kosten für Nahrungsmittel – bestmöglich zu versorgen.
Hierfür brauchen wir Hilfe! Vor allem dank der Patenschaften sind wir in der Lage die laufenden Kosten für den Betrieb des Kinderhauses und die Versorgung der „regulären“ Kinder und Jugendlichen zu stemmen. Aber mit derartigen Notfall-Zuweisungen wie den sieben Jungen aus Burkina Faso kommen wir vor allem auch aufgrund der hohen Zahl schnell an unsere finanziellen Grenzen. Daher bitten wir um schnelle Spenden – jeder Euro kann einen Beitrag leisten:
Spendenprojekt: Notfallhilfe für die Jungen aus Burkina Faso
Aufgrund der Überbelegung mussten alle Bewohner:innen im Kinderhaus wieder etwas enger zusammenrücken und die jeweiligen Schlafzimmer zu mehreren teilen. Der guten Stimmung tut das Gott sei Dank keinen Abbruch. Während die älteren Kinder wieder die Schulbank drücken müssen, haben die Grundschulkinder gerade Ferien und genießen die Freizeit im Kinderhaus.
Hoher Besuch im Kinderhaus
Kurz vor Ende seiner Amtszeit besuchte der deutsche Botschafter in Ghana, Herr Daniel Krull, am 14. Juni 2025 unser Kinderhaus. Er wollte sich vor Ort selbst einen Eindruck von dem abgeschlossenen Renovierungsarbeiten unserer Bade- und Schlafzimmer machen, die die deutsche Botschaft im Zuge ihrer Kleinstprojekte finanziell unterstützt hatte. Besonders beeindruckt zeigte sich Botschafter Krull von unseren sieben jungen Erwachsenen, die bereits in Studium und Ausbildung sind. Die Unterstützung des Botschafters und der Botschaft ehrt unsere Arbeit vor Ort und erlaubt es uns, weiterhin für die Kinder in und um Kumasi da zu sein.
Neben dem deutschen Botschafter durften wir am 20. August 2025 auch Vertreter:innen der International Justice Mission (IJM) Ghana bei uns im Kinderhaus begrüßen. Der Kontakt zu der Organisation ist im Zuge der zunehmend im Kinderhaus untergebrachten Opfern von Menschenhandel entstanden. IJM unterstützt die ghanaische Polizei und die Behörden bei ihren Bemühungen, den Kinderhandel zu unterbinden und die Täter:innen nach geltendem ghanaischem Recht zur Rechenschaft zu ziehen. Da wir als Kinderhaus in den vergangenen Jahren mehrfach Opfer von Kinderhandel aufgenommen und versorgt haben, ist der Kontakt und die Begleitung durch IJM für uns ausgesprochen wertvoll.
Kick for KiKu in Berlin
Man mag es kaum glauben, aber es hat tatsächlich sage und schreibe 27 Anläufe gebraucht, bevor die Mannschaft von KiKu als Gastgeber das jährlich stattfindende Benefizturnier für sich entscheiden konnte. Am 28. Juni 2025 war es endlich soweit: Beim diesjährigen Benefizturnier in Berlin hat tatsächlich zu unserer großen Freude das KiKu-Team den Turniersieg errungen. Wie immer war das Turnier geprägt von fairem Verhalten der Spieler*innen untereinander und guter Stimmung bei bestem Wetter. Hier ein paar bildliche Eindrücke:
Zu guter Letzt: Ein sportlicher Ausblick
Unsere erste Vorsitzende Anna musste im April ihren Halbmarathon „Run for KiKu“ leider krankheitsbedingt absagen. Mittlerweile ist aber ein Ersatztermin gefunden: Anna wird am 26.10.2025 den Halbmarathon in Dresden zugunsten der Kinder im Kinderhaus laufen. Wir wünschen ihr bei ihrer Mission, erstmals unter zwei Stunden zu bleiben, viel Erfolg!
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